Donnerstag, 7. August 2014

Rezension: David Kirk * Ronin: Das Buch der Vergeltung

 

Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Rowohlt
ISBN-13: 978-3499253294 
Preis: 14,99 EUR    
E-Book: 9,99 EUR  
Reihe: 1. Teil   
Erscheinungsdatum: September 2013

 


Inhalt: 
Samurai Munisai Hirata steht im Fürstendienst und schlägt für diesen eine Schlacht nach der anderen, aber er wird älter und ist des Kampfes überdrüssig. Er möchte eigentlich nach Hause, aber dort warten sein Sohn und seine Vergangenheit, die ihn bis jetzt, von einer Rückkehr abgehalten haben. Nun möchte er aber doch seine Angelegenheiten klären und Bennosuke kennenlernen, aber die Intrigen vom Fürstenhofe verfolgen ihn bis in seine Landesgüter. Das Verhältnis der Beiden ist zu Anfang auch recht schwer, wie es auch zu erwarten war. Bennosuke ist allein aufgewachsen, versteckt sich im Haus, putzt die Rüstung seines Vaters und er möchte auch ein Samurai werden, während sein Onkel hofft, ihn für ein Leben als Mönch  doch noch zu gewinnen. Munisai ist über den Wunsch überrascht, bemerkt aber auch, den starken Willen. So kann er den Lauf der Dinge zwar nicht mehr beeinflussen, seinen Sohn aber das Erbe eines Samurai‘s übergeben und dieses heißt Rache. Wird Bennosuke seinen Vater rächen können? Wie wird seine weitere Entwicklung sein? Wie wird er zum besten Schwertkämpfer aller Zeiten?

Meinung:
Ich habe damals das Werk von Eiji Yoshikawa gelesen und ich habe es geliebt. Da war ich natürlich um so neugieriger was ein westlicher Autor aus dieser Geschichte macht, was war ich erstaunt, das er eine vollkommen andere Sichtweise der Ereignisse darlegt. Ich war im ersten Moment nicht glücklich darüber, aber das Nachwort hat erst mal offenbart, wie wenig über sein Leben bekannt ist und so ist jede Geschichte für sich eine fiktive. Als ich das endlich aus meinem Kopf raus und mich von Eiji Yoshikawas Werk gelöst hatte, konnte ich mich ganz auf die Geschichte von David Kirk einlassen.
So tauchen wir also ein, in eine ganz andere Zeit und in eine ganz andere Welt. Das Leben eines Samurai ist durch Ehre und Traditionen festgezurrt und nicht unabbringbar. Es ist für uns Europäer immer faszinierend davon zu lesen und man kann sich so ein Leben einfach nicht vorstellen, es ist so befremdlich, aber gleichzeitig möchte man mehr darüber erfahren. Das ist dem Autor richtig gut hier gelungen. Er erzählt von Bennosukes Vater und seinem Leben, wieso er seinen Sohn nicht sehen will, warum er seine Heimat verlassen und sich in den Kampf gestürzt hat. Außerdem erfahren wir die politischen Hintergründe von den Fürstenhöfen, die Intrigen und Machtverhältnisse und stehen mitten in der Welt aus Verrat, Brutalität und Traditionen.
Ich fand es wirklich gut vom Autor, das alles mit einzubinden und einen somit, einen ganz hervorragender Rundumblick verschafft hat. Er beschreibt alles sehr detailtreu und man merkt, das er sich mit dem Ganzen sehr beschäftigt hat und es eine große Liebe zu dem Land und seiner Geschichte bestehen muss. Seine Art dieses Werk zu erzählen, so ein bisschen kühl, aber trotzdem intensiv, gibt dem ganzen Buch eine besondere Atmosphäre. Man ist in dieser Welt mitten drin, gefangen und erlebt so alles hautnah mit und man sieht förmlich die Blutspritzer durch die Gegend fliegen.
Die Geschichte von Miyamoto Musashi erhält hier erst seinen Anfang, und die Entwicklung, sowie die Geschehnisse dieser Version, lassen erahnen was für ein Kämpfer aus dem kleinen Bennosuke werden wird. Ich fand das alles recht überzeugend und mitreißend, die Figuren hatten Charaktertiefe und man spürte den Stolz und die Verletztheit jedes einzeln. Mann kann den Bösen nicht leiden und man kämpft immer mit Musashi mit.
Ein toller Auftakt und ein sehr gelungener historischer Japanroman, für alle, die gern mal ihr Kopfkino einschalten wollen, ohne den Fernseher zu benutzen. David Kirk konnte mich auch mit seiner Version überzeugen und so bin ich immer noch ein großer Musashi Fan. 
 
Henry und ich finden japanische Geschichte superspannend und wurden hier bestens unterhalten und das für einen westlichen Autor, dafür gibt es vier verdiente Bücherpunkte:
 

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Über den Autor:

Der britische Schriftsteller David Kirk wurde 1986 in Peterborough geboren und wuchs in Stamford, Lincolnshire auf. Er studierte an der Royal Holloway, Universität von London und machte einen Abschluß in Media Arts mit den Hauptfach Drehbuchschreiben. Seine Dissertation schrieb er über Japanische Filmgeschichte.
Zu seinen literarischen Vorbildern gehören Terry Pratchett und Bernard Cornwell. Seit 2008 lebt er in Japan, wo er in Sendai Lehrer für Englisch ist.
2013 erschien sein erster Roman Child of Vengeance (dt. Ronin. Das Buch der Vergeltung), der erste Teil einer Reihe über den Jungen Musashi und seinen Weg, ein Samurai zu werden.

Quelle: Histo-Couch.de
 
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das tolle Rezensionsexemplar. 
  

6 Kommentare:

  1. Ich habs auch gelesen und ich fands klasse, aber ich bin ja auch ein absoluter Japan Fan :P
    In letzter Zeit lese ich ziemliche viele Bücher die du auch liest ist schon das 4te ^-^
    Ganz liebe Grüße
    Jeanne

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    1. Hallo Jeanne,

      das ist ja toll und kennst du auch das Meisterwerk von Eiji Yoshikawa??? Japan Fan wie toll, ich fühle mich auch von vielen dort sehr angezogen ...lach... einfach eine ganz andere Welt :-)
      Wirklich??? Dann haben wir einfach einen super Geschmack... auf die nächsten gemeinsamen vier ...hehehe...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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    2. Eiji Yoshikawa mhm der Name sagt mir was aber gelesen habe ich sicherlich noch nichts von ihm! Muss ich mir mal dringend ansehen!
      Ich tendiere ganz stark zu einer Weltreise mit Stop in Japan komm einfach mit ^.^
      Liebe Grüße
      Jeanne

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    3. Hallo Jeanne,

      Weltreist hört sich toll an und Stop in Japan wäre ich sicherlich gern dabe ...lach...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  2. Konban wa, Inga san.
    Kangae-sasete kudasai...hier bietet sich etwas Japanisch geradezu an. :-)
    Nachdem meine Überlegung nun beendet...

    Japan ist eine der wenigen Gesellschaften, die bis in die Neuzeit nicht unter fremder Herrschaft stand. So besehen hatte das eigene kulturelle Wesen eine lange Zeitperiode, sich zu verfeinern. Ein Austausch war von einzelnen Machthabern mißtrauisch beäugt, wenn nicht sogar rigide verboten. Vermutlich liegt in dieser Abschottung auch die Faszination des Geheimnisvollen.
    Eine hochstehende Kultur hinderte die Feudalherren aber auch nicht daran ihre jeweilige Kriegssuppe am kochen zu halten.
    Kein schlechter Zug also für einen positiv gestrickten Helden in diesem blutigen Kleinklein zu Sorgen. Wiewohl sich noch herausfiltern muß was er unter Rache konkret versteht.

    Kashikomari-mashita.

    Henry scheint die Sache mit der inneren Ruhe des Samurai aber sehr ernst zu nehmen. :-)

    Arigatou gozaimasu.


    bonté

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    1. Hallo Robert,

      ich kenne ja schon die Geschichte von Musashi, allerdings anders aufgerollt ... Tja, und Rache eines Samurais, der zum Ronin wird, ist halt blutig ...hehe... Aber seine Lehren und sein Kampfstil sind noch heute bekannt und werden verehrt, das finde ich so beeindruckend!

      Tja, Henry hat halt sein inneres Gleichgewicht schon gefunden, damit ist schon viel weiter als manch anderer ...hehe...

      Ganz liebe Grüße
      Inga

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