Montag, 29. Februar 2016

3. BLOGGEBURTSTAG: AUSLOSUNG

Hallo meine Lieben,

ich möchte mich für eure ganzen Glückwünsche bedanken, das ist so lieb von euch und ich habe mich so gefreut. Es ist einfach toll, das ihr alle hier seid und mich begleitet. Außerdem bin ich wirklich beeindruckt, dass ihr meinen Blog noch genauso schön findet wie ich. Also ich werde erst mal nix ändern und wenn, bekommt ihr das dann schon mit ...lach... Aber kommen wir zum wichtigsten, ihr wollt doch wissen, wer sich hier über ein neues Buch freuen darf ;-)

 
TROMMELWIRBEL TROMMELWIRBEL TROMMELWIRBEL
Folgendes Buch geht an: 
 

 Kim


 Schneeflöckchen

 
 Charleen

 
RoM

Herzlichen Glückwunsch ihr vier! Ich wünsche euch ganz viel Spaß und Freude damit. Um euch in den Genuss der Bücher auch zu bringen, benötige ich noch eure Adresse, seit doch so lieb und schreibt mir eine Mail bis Sonntag, damit kann ich sie in Ruhe verpacken und nächste Woche auf Reisen schicken :-)
 
Für die anderen nicht traurig sein, ich hoffe, dass es hier bald wieder was zu gewinnen gibt, ich habe nämlich so einiges immer noch in der Rückhand ...lach... Mir fehlt nur leider momentan die Zeit und die Muse hier zu posten, ich hoffe, das ändert sich bald wieder :-)

Ganz liebe Grüße 
Eure, sich jetzt im vierten Bloggerjahr befindende, Sharon 

Freitag, 26. Februar 2016

Rezension: Ursula Poznanski * Die Verratenen


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Loewe 
ISBN-13:
978-3785575468
Preis: 18,95 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/3 
Erscheinungsdatum: Oktober 2012





Inhalt:
Ria ist eine vorbildliche Studentin, steht ganz oben auf der Liste und glaubt an das System ihrer Welt. Diese Welt befindet sich nämlich hinter dickem Glas und von der Außenwelt abgeschnitten, seit der langen Nacht hat sich nämlich alles verändert. Es gibt zwei Lebensweisen, die Privilegierten, die in den Sphären leben, oder die Clans, die sich in der rauen Wildnis ums Überleben kämpfen. Ria wird als spätere Rednerin ausgebildet, sie lernt Gestiken zu interpretieren und glaubt daran, dass ihre Regierung alles dafür tut, das den Leuten außerhalb der Sphären in naher Zukunft geholfen werden soll. Sie hofft und arbeitet auf ihr Ziel hin, bis sie ein Gespräch belauscht und alles ins Wanken bringt. Warum will sie jemand töten? Warum betrifft es sie nicht allein? Was steckt hinter den Komplott? Wird es wirklich eintreten? Und wen kann Ria überhaupt noch vertrauen? Ihr Kampf beginnt ...

Meinung:
Ursula Poznanski macht bei ihrem Buchanfang kein großes Federlesen und wirft einen direkt ins Geschehen. Wir leben unter Glaskuppeln, werden für erfolgreiche Arbeit mit besseren Nominierungen auf der List honoriert, tragen immer einen Salvator, der unseren medizinischen Zustand überwacht und sind Kinder künstlicher Befruchtung, richtige Familien gibt es eher weniger und werden in dieser Struktur eher benachteiligt behandelt. Eine Welt, die künstlich und unpersönlich wirkt, eine Welt, die gerade nach Überwachung schreit und ein Gefühl, das nicht alles so ist, wie einem weisgemacht wird. Bei mir kamen gleich zu Anfang viele Fragen auf, so ein System schreit doch nach Machtmissbrauch und purer Kontrolle und was ist, mit den wirklichen Klimaverhältnissen draußen? Gibt es dort wirklich eine Bevölkerung und will man denen wirklich helfen? Zuerst fand ich es schwer damit umzugehen und musste mich erst mal einfinden, aber dann wollte ich mehr wissen. Die Autorin spielt hier mit unseren Gedanken, strickt ganz gradlinig ihre Geschichte weiter und lässt uns so tiefer in diese Welt hinabsinken mit der Hoffnung auf Antworten.

Wir erleben alles durch die Augen von Ria, wie sie alles am eigenen Leibe erfährt, erlebt, und versucht aus ihrem Schicksal schlau zu werden. Ich mag Ria und solche Figuren schleichen sich immer schneller in mein Herz, als andere, denn Ria ist ein kühler Kopf und eine Kämpferin und das mag ich sehr. Sie ist von ihrer Welt in den Spähren überzeugt und fällt in ein großes Loch nach dem belauschten Gespräch. Aber sie ist nicht dumm, sie versucht die Wahrheit mit ihren begrenzten Mitteln heraus zubekommen und merkt immer mehr, wie sich in ihren Inneren Zweifel sähen und die heile Welt unter den Glaskuppeln Risse bekommt. Auch ist Ria mit der sogenannten Nr. 1 der Liste, Aurelio liiert, aber so richtig ein Liebespaar scheinen sie nicht zu sein, ich hatte irgendwie den Eindruck, dass es mehr arrangiert ist, zumindest kommen mir die beiden immer sehr unterkühlt vor. Ich war ziemlich erstaunt, dass es wohl doch Gefühle bei diesem Paar gibt.

So richtig Dynamik nimmt die ganze Entwicklung erst bei dem versuchten Attentat auf. Wir brechen also aus dem Sphären aus und es geht ans nackte überleben, die Gruppe der Sechs muss sich vielen Problemen stellen und sich in einer Außenwelt zurecht finden, für die sie gar nicht ausgebildet wurden. Das war spannend und so folgte man jeden Schritt aufs Genauste und rauschte dann durch die Seiten. Die Situation spitzt sich für alle immer mehr zu und man rätselte noch mehr nach dem, warum und wem kann man überhaupt vertrauen. Besonders gelungen fand ich den Clan, der sie aufnimmt und dort gibt es einen ganz besonders tollen männlichen Charakter, auf ihn freue ich mich schon sehr, denn da muss noch mehr kommen.

Ursula Poznanski kann einfach tolle spannende Geschichten erzählen und sorgt durch die rätselhafte Ausgangslage für viele Gedanken und einen regelrechten Lesesog. Was ich ein bisschen bemängele, ist der zu schnelle Einstieg in die Geschichte, das hatte mich am Anfang etwas verwirrt und ein bisschen die kühle Gefühlswelt von Ria, auch wenn ich sie sonst ganz toll gelungen fand. Auch die anderen Charaktere müssen sich nicht verstecken und haben in der Geschichte für reichliche Abwechslung gesorgt. Nun ist im ersten Band noch nicht allzu viel passiert und viele Fragen sind noch mehr als offen. Ganz ehrlich, ich bin genauso weit wie davor und so freue ich mich auf Band zwei und auf die weitere Entwicklung.

Henry und ich wurden nach kleineren Startschwierigkeiten in die Geschichte gezogen und wurden gefangen, vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem Thriller-Bestseller für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Quelle: Loewe Verlag


Die Eleria Trilogie:

http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/20638463/ursula_poznanski_die_verschworenen_3785575475.html?aUrl=90009126&searchId=52http://buchhandlung-barbers.shop-asp.de/shop/action/productDetails/25290379/ursula_poznanski_die_vernichteten_3785575483.html?aUrl=90009126&searchId=78


2. Teil: wird gerade gelesen I 3. Teil


Donnerstag, 25. Februar 2016

Rezension: Tanya Lieske * Sommernachtstraum


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: S. Fischer Verlag
ISBN-13:
978-3737340182
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Februar 2016





Inhalt:
Die Weihnachtsferien sind vorbei und die Schule geht für die Klasse 9c weiter. Wieder der alte Trott, die Ängste, die Mutproben und diese überflüssigen Gefühle, sprich der ganz normale Wahnsinn des Erwachsenwerdens. Aber nicht nur die Schule macht einigen Schülern zu schaffen, nein auch zu Hause läuft nicht immer alles so rund, wie es eigentlich sollte. Tja und ausgerechnet da kommt Ben Zimmermann, der Englischlehrer, mit einem Theaterstück daher und nicht nur irgendeines, nein es muss Shakespeare sein, und zwar eines seiner berühmten Liebeskomödien. Als hätte er geahnt, dass der Inhalt perfekt zur Situation passt, denn Struppi liebt Mireille, Max liebt auch Mireille, aber wen liebt Mireille? Goofy entdeckt das schönste Mädchen der Welt und der Lehrer Ben wird an alte Jugendgefühle zurückerinnert, ob da noch was ist? Bald sind alle mehr als nur drin im Liebesirrgarten und wissen nicht mehr, was sie tun sollen. Wer ist den nun wahrhaft verliebt?

Meinung:
Ich liebe Shakespeare und gerade sein Sommernachtstraum ist eine ganz besondere Liebeskomödie und ich könnte sie immer wieder lesen. Nun zu seinem 400sten Todestag nimmt sich Tanya Lieske diesem Klassiker an und lässt es in unserer Zeit spielen. Dabei schafft sie es ganz wunderbar parallelen vom Stück mit den Problemen der Jugendlichen zu verstricken und schafft so eine ganz neue Geschichte mit altem Glanz.

Ihr Buch ist auch in eine Art Theaterstück unterteilt und dabei hat sie noch was ganz besonderes geschaffen, denn Shakespeare liest die Geschichte mit. Er gibt anhand von Fußnoten immer mal wieder ein Kommentar ab und sorgte bei mir für einige Schmunzler. Auch der unnahbare Oberon ist mit von der Partie und so bekommen die Seiten den Zauber vom ursprünglichen Sommernachtstraum ab. Diesen Clou fand ich wirklich ganz wunderbar gelungen, obwohl ich erst mal für mich herausfinden musste, wer die ganze Zeit seinen Senf dazugibt. Obwohl ich es vom Prolog her, hätte erahnen müssen.

Die Geschichte wird aus ganz vielen unterschiedlichen Richtungen erzählt und so bekommen fast alle Mitwirkenden eine Stimme und so dürfen wir bei jedem in den Kopf schauen und seine Gedanken und Gefühle erfahren. Dabei bekommen wir auch die familiären Probleme mit und hier nimmt die Autorin kein Blatt vor dem Mund. Ein Vater, dessen Affären wichtiger sind, als die Tochter, eine Mutter die vom Alkohol nicht die Finger lassen kann, Drogen und Verwahrlosung spielen auch eine Rolle. Aber auch unser Lehrer, der mit seinem Leben ein bisschen mehr in den Mittelpunkt gerückt wird, hat so seine Probleme und steht gerade vor den Scherben seiner Beziehung.

Ich als Leser hatte wirklich meinem Spaß dem Ganzen zu folgen, mit der Klasse zu wachsen, die Figuren anzufeuern und auf das Beste zu hoffen. Dabei liest es sich locker leicht weg und bekommt nur durch die Fußnoten etwas Nostalgisches. Außerdem versucht man einfach beim Lesen, die ganzen Figuren im Einklang mit dem Klassiker zubringen und zieht so manch einen Vergleich. Wie ihr seht, ich mochte die Idee und ihre Umsetzung und dann kam der Schluss. Ganz ehrlich, ich bin immer noch am Rätseln, was mir Tanya Lieske hier sagen wollte. Für mich ist der Sommernachtstraum eine Komödie mit einem guten Ende, hier wird aber ein ganz anderer Schluss erzählt und vielleicht sehe ich das große Ganze nicht, aber ich bin immer noch etwas ratlos, wie ich es finden soll. Ich möchte natürlich nichts verraten, aber wenn ich schon so viel darüber grübele, frage ich mich, wie jüngere Leser darauf reagieren. 

In diesem Sommernachtstraum hätte ich auch gern eine Rolle gespielt, auch wenn mir am Ende einige Punkte nicht so zusagten. Leider lässt sich schwer enträtseln, was genau die Autorin sagen möchte, oder warum sie diesen Weg gewählt hat, ich hätte in ihrem Nachwort gern einen Satz dazu gefunden, aber das ist nun mein Geschmack, vielleicht sehe ich das zu kompliziert. Ansonsten fand ich die Schüler ganz wunderbar in Szene gesetzt und die gezielten Schwerpunkte ganz wunderbar platziert. Ein Liebestraum der anderen Art, modern, aber immer noch zeitlos.

Henry und ich fanden dieses Stück sehr lesenswert, auch wenn uns das Ende verwirrte, vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:

Tanya Lieske ist Journalistin, Autorin und Literaturkritikerin, u.a. für die »Literarische Welt« und den »WDR«. Seit 2006 moderiert sie im »Deutschlandfunk« die Sendung »Büchermarkt«. Außerdem unterrichtet sie Kreatives Schreiben, u.a. im Literaturbüro Düsseldorf. Tanya Lieske lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf, ein zweiter Schreibtisch steht in Irland.



Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

Mittwoch, 24. Februar 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherwanderer,

ich bin ja, ein bisschen vom 1001 Nacht Fieber infiziert wurden und einige Verlage versorgen uns dieses Jahr mit orientalischen Geschichten, nun habe ich noch eine für mich gefunden. Natürlich wird sich wieder der Grundidee angenommen und eine Sharazade muss einen Kalifen Geschichten erzählen, aber ich bin gespannt, wie sich diese Autorin der Sache annimmt und hier ist das Buch:
 

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 24.05.2016

Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird ...



Was meint den ihr zum Buch? Auch vom orientalischen Fieber angesteckt wurden? Steht diese Geschichte auch auf euren Wunschzettel? Oder findet ihr das, das wieder Beleben von 1001 Nacht reicht? Wie viele Versionen kann so eine Grundgeschichte aushalten, was meint ihr? Aber ich bin sehr gespannt, wie sich hier der Fantasyfaktor auswirken wird und so muss ich es wohl haben müssen ... :-)

Ganz liebe Grüße
Eure, die Seidenpantoffeln anziehende, Sharon

Freitag, 19. Februar 2016

Rezension: Patricia Schröder * The Perfect


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Coppenrath
ISBN-13:
978-3649667834
Preis: 17,95 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Januar 2016





Inhalt:
Jazz und Leena haben die Schule hinter sich und einen ganzen Sommer Freiheit steht jetzt vor der Tür, bis jede ihren Zukunftsplan umsetzt. Jazz möchte ein Jahr Australien machen, als Leena mit einem Flyer vor ihr steht. Eine unbekannte Modekette sucht das junge kreative Talent und veranstaltet dazu ein Casting. Jazz Welt ist das nicht wirklich und es würde sie Zeit ihres eigenen Abenteuers kosten, aber was macht man nicht alles für die beste quengelige Freundin, man nimmt teil. Aber wie weit würdest du für deinen Erfolg gehen? Würdest du wirklich alles tun, um zu gewinnen? Was ist, wenn du dort niemanden trauen kannst? Was für ein Spiel ist dieses Casting, wenn man zur Außenwelt keinen Kontakt haben kann? Und wird Jazz Leena überhaupt helfen können?

Meinung:
Die Welt der Castings ist aus unserem Alltag ja gar nicht mehr wegzudenken, man schaltet den Fernseher an und wird damit ja förmlich überflutet. Man fragt sich auch ständig, ob das alles mit rechten Dingen zugeht und wie es wirklich hinter den Kulissen abläuft. Außerdem verstehe ich nicht, wie man dort überhaupt mitmachen kann, die Zeit hat ja gezeigt, dass es nicht wirklich ein Segen ist, dort zu gewinnen und trotzdem gibt es Tausende von jungen Menschen, die darin eine Chance sehen. Die für einen Sieg kämpfen und bereit sind alles dafür zu tun. Und da ich so was ja nicht so gerne schaue und mich lieber mit einem Buch verkrieche, dachte ich, das muss ich lesen.

Patricia Schröder hat einen wirklich ganz wunderbaren Erzählstil. Ich war sofort in der Geschichte drin, mochte ihre Figuren, konnte mich mit allem gut anfreunden und fühlte mich recht wohl. Außerdem versteht sie es ausgezeichnet, Spannungen aufzubauen und zuhalten. Der Prolog war schon ein kleiner fieser Cliffhänger für die spätere Geschichte und so wollte man einfach mehr wissen und zu der Stelle gelangen, die doch so extrem böse daher kam. So baute sie ihre Geschichte auf, mit dem Flyer, der Anmeldung, dem Casting selbst und dann den Aufgaben, ließ immer etwas Gemeines einfließen, oder etwas Rätselhaftes, stellt oft den Leser vor ungesagten Tatsachen und ließ einen so durch die Seiten fliegen und den Atem anhalten.

Jazz ist ein bodenständiges Mädchen, in sich selbst geerdet und mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, um ihre eigenen Abenteuer zu erleben. Mir war sie wirklich sehr sympathisch und ihre Tollpatschigkeit, die sie manchmal zu bewältigend hatte, war absolut erfrischend, ich konnte mich wirklich gut mit ihr durchs Buch bewegen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich alles so gemacht hätte wie sie, aber das muss wohl jeder Leser selber für sich Entscheiden. Aber was ich wirklich bewundert hatte, war die tiefe Freundschaft der beiden Mädels, dieses ganze Casting ist nämlich eine einzige Tortur und ich glaube, ich hätte es sofort abgebrochen, wenn ich denn gekonnt hätte. Jazz ist da standhafter, immerhin will sie ja ihrer besten Freundin helfen, aber sie stellt sich viele Fragen. Warum sind wir von der Außenwelt abgeschnitten? Warum sieht man Herrn Oulay nicht? Warum sind ihre Helfer maskiert? Und warum wird man ständig bewacht? Eine schreckliche Modewelt, mit jeder Menge Geheimnissen.

Tja und da sind wir bei meinem Problem an der Geschichte. Patricia Schröder hatte eine wunderbare Buchidee, die mir am Anfang richtig gut gefallen hat, die sie aber mit ihrem Ende absolut ruiniert hat. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, das Buch muss jetzt schnell zu Ende gehen, da die gewünschte Seitenzahl erreicht ist. Dann habe ich die Auflösung nochmals gelesen und mir gedacht, es sind kaum entscheidende Fragen geklärt worden. Die Autorin umschifft ihre Auflösungen ganz hervorragend und lässt mich als Leser mit mehr Fragen zurück, als zuvor. Ich weiß nicht, warum, sie es nicht komplett aufgelöst hat, oder ob sie meint, winzige Andeutungen würden reichen. Für mich war es absolut unbefriedigend und ich war wirklich enttäuscht, so ein toller Start, so ein toller Erzählstill, es versprach mir das Buch zu werden und dann kam das Ende. Ich halte mich für einen Leser, der sich auch gern ein Ende weiter spinnt, aber hier waren mir definitiv zu viele Baustellen offen. Schade, wirklich schade.

Henry und ich sind immer noch zwiegespalten und vergeben so, drei Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Patricia Schröder, 1960 geboren, lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und einer Handvoll Tieren auf Eiderstedt, wo sie als freie Autorin arbeitet. Sie begann mit Rundfunkessays, später kamen Texte für Anthologien dazu. Inzwischen sind von ihr zahlreiche Kinder- und Jugendromane veröffentlicht und in andere Sprachen übersetzt worden.



Vielen lieben Dank an den Coppenrath Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 


Donnerstag, 18. Februar 2016

Rezension: Isabel Bogdan * Der Pfau


Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: KiWi
ISBN-13:
978-3462048001
Preis: 18,99 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Februar 2016





Inhalt:
Lord und Lady McIntosh sind Besitzer eines großen alten schottischen Anwesens, und da so ein Besitz zum erhalten Unmengen an Geld verschlingt, haben sie einige Bereiche umgebaut und als Cottage vermietet. Außerdem lieben sie Tiere, und da beide eine romantische Vorstellung vom Schönen haben, dürfen sich auf ihren Ländereien einige Pfauen rumtreiben. Aber genau so einer macht ihnen jetzt Probleme, er ist nämlich verrückt geworden und vernichtet alles, was blau ist. Die Herrschaften haben so einiges um die Ohren und dann haben sie auch noch ihren Westflügel an eine Bankergruppe vermietet, zum Teambuilding und die Chefin kommt mit einem blauen Wagen. Die Aufregung ist groß und die Panik, das der Pfau wieder ausrastet greifbar, aber wird wirklich was Schlimmes passieren? Hat der Pfau sich wieder einbekommen? Oder warum geht der Lord mit einem Gewehr in den Wald? Warum ist die Chefbankerin auf ihren Hund so böse? Und welche Geheimnisse hat die gebuchte Köchin?

Meinung:
Dieses Buch ist einfach der absolute Buchleckerbissen für Leser des britischen Charmes und der schwarzen Ironie. Ich bin begeistert, amüsiert und hatte die besten unterhaltenden Lesestunden seit langem. Das Niveau ist einfach erstklassig und ich fühlte mich wahnsinnig wohl, als ob ich wieder einen großen Klassiker neu entdeckt hätte. Dabei würde man das gar nicht in diesem kleinen Buch vermuten, obwohl gerade diese kleinen Bücher, ja immer die ganz Großen sind.

Die Autorin entführt uns also in die Highlands, und obwohl man glaubt, was soll einen denn in dieser Abgeschiedenheit groß passieren, kommt ein Ereignis nach dem anderen. Zuerst lernen wir aber die Besitzer kennen, einen Lord, der als Professor arbeitet und somit jedes Klischee erfüllt und eine Lady die Ingenieurin ist und leider immer nur als Ladyschaft angesehen wird. Beide bekommen noch Unterstützung von ihren Angestellten, Ryszard der sich um die Ländereien kümmert und Aileen hilft tatkräftig bei den Ferienwohnungen mit. Tja und wer glaubt, das Leben auf dem Land wäre ruhig und idyllisch, sollte mal Urlaub bei den McIntosh machen, dort gibt es nämlich eine meckernde Gans und Pfauen, die bei der Farbe Blau alle Contenance verlieren. Und wenn das noch nicht für viel Wirbel sorgen würde, erscheint ein Trupp Banker aus der Großstadt.

Diese Geschichte ist so eine wunderbare Verkettung aus Ereignissen, die einen einfach überraschen, amüsieren und zum Weiterlesen drängen. Jede Figur ist mit so viel Liebe gezeichnet und lässt uns eine ganze Palette von Unterschieden kennenlernen, eine eingebildete Chefin, eine Köchin mit viel Pragmatismus, Banker, die entweder nur ja sagen, oder ihren Job machen und nicht verstehen können, was das soll und natürlich die, die diese Reise wirklich als Selbstfindung erleben. Dazu noch die ganzen Verstrickungen, Verwirrungen und Verheimlichungen, dass man als Leser öfters lachen muss, über das Menschlichsein und seinem Anstand. Es ist einfach spannend und aufregend zu lesen gewesen, was aus einem Ereignis für eine Dynamik entstehen kann, wie sich Missverständnisse immer mehr verstricken und das Verschleiern zur Heldentat mutiert. Aber auch die Teambildung ist unglaublich gut erzählt und allein, das zu lesen hat schon mega Spaß gemacht, da war dieser Pfau wirklich nur noch das i-Tüpfelchen.

Was habe ich Tränen gelacht, was sind in meinen Kopf für Bilder abgelaufen und ganz ehrlich, das Buch muss verfilmt werden, oder noch besser auf die Theaterbühne. Dabei gibt es im ganzen Buch keinen einzigen Dialog, die Autorin bedient sich einer ganz geschickten und herrlich zu lesenden Erzählweise und bringt ein Können an den Tag, wovor ich wirklich nur den Hut ziehen kann. Ich glaube, das ist eine Wahnsinns Entdeckung und ich hoffe, da kommt noch viel mehr, ich bin nämlich wirklich schwer angetan. Mit diesem Roman ist Isabel Bogdan was Großartiges gelungen, ihre Figuren sind liebenswert, ihr Humor spitzzüngig, ihr Erzählstil ganz wunderbar und der Schluss eine Pointe vom Feinsten. Ganz große Literatur. Lesen, unbedingt lesen.
 
Henry und ich sind wollen mehr, unsere Begeisterung ist riesig, volle Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Lebt in Hamburg, weil es da so schön ist. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby, Jonathan Safran Foer, Jonathan Evison und Megan Abbott. Sie ist Vorsitzende des Vereins zur Rettung des »anderthalb«. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, Sachen machen, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung (für Tamar Yellin: Das Vermächtnis des Shalom Shepher). Für den Romananfang ihres ersten Romans Der Pfau , der bei Kiepenheuer & Witsch im Frühjahr 2016 erscheint, erhielt sie 2011 den Hamburger Förderpreis für Literatur. 

Quelle: KiWi Verlag


Vielen lieben Dank an den KiWi Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 


Mittwoch, 17. Februar 2016

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherfeinschmecker,

ich glaube, ich brauche nicht mehr zu erwähnen, dass ich ein Faible für Italiener habe, oder? Obwohl das immer so eine schöne Einleitung ist. Dieser Autor steht sogar schon mehrfach in meinem Bücherregal und erfreut mich immer wieder aufs Neue mit seinem Geschichten. Sein hervorragendes Auge auf das weltliche Geschehen und seine einfühlsamen Beschreibungen machen seine Bücher zu kleinen besonderen Werken. Tja und was soll ich sagen, ich bin schwer von seinem Anwalt Guido angetan und hier ist sein neustes Abenteuer:
 

Eine Frage der Würde
5. Teil
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 14. März 2016

Avvocato Guido Guerrieri ist zurück!

Der Richter Pierluigi Larocca befindet sich auf dem Höhepunkt seiner glanzvollen Karriere. Doch genau zu diesem Zeitpunkt scheint es, als würden verborgene Widersacher wegen Bestechlichkeit gegen ihn ermitteln. Voller Sorge wendet er sich an einen alten Freund, den Anwalt Guido Guerrieri, und bittet ihn um Hilfe. Guerrieri ist von der Unschuld Laroccas überzeugt und übernimmt offiziell seine Verteidigung. Es gelingt ihm, den Hauptzeugen als unglaubwürdig darzustellen und seine Aussagen damit wertlos zu machen. Doch dann tauchen plötzlich Indizien auf, die Guerrieri vor ein schmerzhaftes Dilemma stellen ...
 


Ich muss ja gestehen, dass ich Teil vier noch gar nicht gelesen habe, aber das kann ja nun folgen. Auch glaube ich, dass ich auf die Taschenbuch Ausgabe warten werde, da sie doch alle schön im Schrank stehen sollen ...lach... Was für Probleme, was? Aber wer kennt Avvocato Guerrieri auch schon? Liest von meinem Leser überhaupt jemand solche Bücher? Mögt ihr italienische Autoren? Oder fahrt ihr nur gern zum Urlaub dahin? Ich freu mich auf jeden Fall wieder sehr auf dieses Schlitzohr ;-)

Ganz liebe Grüße
Eure, Pasta kochen gehende, Sharon

Montag, 15. Februar 2016

3. BLOGGEBURTSTAG

Hallo meine Lieben,

da ist mein Blog doch glatt ganz heimlich 3. Jahre alt geworden und ich habe es verpennt. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht und ich der Buchwelt nun schon drei Jahre ganz offiziell verfallen bin ...lach... Was für eine aufregende Zeit, auf die ich schon zurückschauen kann, wie viel ich schon erlebt habe, wie sich so ein Blog doch entwickeln kann und auch ich. Am Anfang war ich noch recht schüchtern und bin fast in Ohnmacht gefallen, wenn ich mit Verlagsleuten oder Autoren zu tun hatte und jetzt bin ich schon gelassener und freu mich auf ein Wiedersehen :-) Aber auch die Erkenntnis, dass nicht alles rosig ist und ich kürzertreten muss, aber wir wollen doch heute feiern und deshalb habe ich was für EUCH:

3. Kerzen! Nächstes Jahr passt das Törtchen nicht mehr ;-)


Ich möchte mich bei euch bedanken, für eure Treue, eure ständigen Kommentare und ganz einfach das ihr meinen Blog mit Leben füllt. Denn seihen wir doch ehrlich, sonst wäre es hier doch sehr einsam und würde mir nur halb so viel Spaß machen ... Also DANKE! Danke, dass es euch gibt und hier habt ihr die Wahl auf eins der vier Bücher. Es sind zwar nicht die Neusten, aber deshalb können es ja auch Schätze sein :-) Und ich hoffe doch sehr, das ich den einen oder anderen eine Freude damit machen kann ...


 Autorin: Franziska Moll I Loewe Verlag I Inhalt I Gebundene Ausgabe


 Autorin: Anna Todd I Heyne Verlag I Inhalt I 2. Teil I Broschiert


 Autroin: Leigh Bardugo I Carlsen Verlag I Inhalt I 1. Teil I Taschenbuch


Autorin: Lisa-Maria Seydlitz I Dumont Verlag I Inhalt I Taschenbuch

Aber ich habe auch ein kleines Anliegen an euch und wurde dazu von einer anderen Bloggerin angestachelt. Ela von Ela's Leselounge wollte von ihren Lesern nämlich wissen, was für Verbesserungsvorschläge diese für den Blog hätten und das hat mich ehrlich gesagt inspiriert und so möchte ich von euch wissen:

Möchtet Ihr Mal ein anderes Blogdesign?

Immerhin habe ich in den drei Jahren nichts geändert, weil ich es eigentlich doch recht gern mag, aber vielleicht sollte ich doch mal was machen. Was meint ihr? Wie steht ihr zur Farbe rot? Und habt ihr Ideen? Oder mögt ihr meinen Blog so, wie er ist? Das würde mich wirklich mal brennend interessieren ;-)

Schoko bewacht schon mal die Bücher 



Das Kleingedruckte: 
Das Gewinnspiel läuft bis zum 27. Februar 2016 um 23:59 Uhr. Wer bis dahin teilgenommen hat, wandert automatisch in den Lostopf. Ausgelost wird dann mit random.org, der Gewinner wird benachrichtigt, sofern er eine E-Mail Adresse hinterlegt hat. Mitmachen kann jeder Leser aus Deutschland. Werbung ist nicht notwendig, jedoch natürlich erlaubt. Die Teilnehmer müssen 18 Jahre alt sein. Andernfalls brauche ich die Einverständnis eurer Eltern. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und eine Barauszahlung des Gewinns nicht möglich. Ich übernehmen keine Garantie für den Versand, falls das Buch auf dem Postweg verloren geht. Außerdem müsst ihr hier Leser sein, da es ein Dankschön für diese ist. Mit eurer Teilnahme erklärt ihr euch damit einverstanden. 


Ich wünsche euch ganz viel Glück!

Ganz liebe Grüße
Eure, die Sektkorken knallen lassende, Sharon

Freitag, 12. Februar 2016

Rezension: Renée Ahdieh * Zorn und Morgenröte

Gebundene Ausgabe: 390 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-13:
978-3846600207
Preis: 16,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1. Teil 
Erscheinungsdatum: Februar 2016
Übersetzer: Dietmar Schmidt


Leseprobe? Kaufen?


Inhalt:
Jeden Tag heiratet der Kalif von Chorasam ein anderes Mädchen, nur um sie am nächsten Morgen hinrichten zu lassen. Darunter ist auch die beste Freundin von Sharzad gewesen und sie ist außer sich vor Wut und Machtlosigkeit. In ihrer Trauer schmieden sie einen Plan und meldet sich freiwillig um den jungen Herrscher zu heiraten. Natürlich ist ihr Vorhaben riskant, aber sie hofft schlau genug zu sein, um einen Tag Aufschub gewährt zu bekommen. Als der junge Kalif zu ihr kommt, verstrickt sie ihn nämlich mit einer Geschichte und erzählt so geschickt, dass die spannendste Stelle mit der Morgenröte einhergeht. Sharzad bekommt ihren Tag und ihr Plan das Monster zu töten reift weiter voran. Allerdings lernt sie Nacht für Nacht diesen einsamen, traurigen Mann näher kennen und ist sich nicht mehr sicher, ob sie ihn auch wirklich hassen kann. Was verbirgt der Kalif vor allen? Warum lässt er junge Mädchen sterben? Ist er wirklich das Monster für das ihn alle halten? Und welche Rolle spielt Sharzad in seinem Leben? Warum lässt sein Blick ihr Herz höher schlagen? Und was ist mit ihrem Plan?

Meinung:
Was für ein wunderschönes Cover und wer kennt sie nicht, die Geschichte von Sharzad und ihrer 1001 Nacht. Mit Begeisterung habe ich mich darauf gestürzt, um dann erst mal hart zu landen. Der Anfang war für mich nämlich mehr als holprig, das hatte mit zwei Dingen zu tun. Zum einen musste ich mir erst mal wieder ins Gedächtnis rufen, wie das Original war. Immerhin bedient sich die Autorin einer Geschichte, die ja wohl jeder kennt und da möchte man doch wissen, wo der Unterschied zu finden ist. Zumindest wollte ich das wissen. Tja, und zum anderen, wirft die Autorin gerade zu Anfang mit so vielen orientalischen Begriffen um sich, dass man öfters daran hängen bleibt. Klar möchte sie die Atmosphäre schaffen, aber ich stakste zu erst durch die Seiten und dachte nur, ohje, das kann was werden. Aber als ich dann endlich Zugang zu den Figuren hatte, konnte ich mich der Leidenschaft für die beiden nicht mehr entziehen und war im absoluten Lesesog gefangen.

Sharzad ist eine stolze junge Frau, die sich manchmal ein bisschen überschätzt und trotzdem ihr Ziel nie aus den Augen verliert. Ihren Zwiespalt zu lesen, war wirklich sehr dramatisch. Am Anfang stehen ganz klar, die Wut und ihr Hass, aber auch ihre Angst vor ihrer eigenen Courage und den Tod. Mit der Zeit kommen immer mehr Zweifel an ihren Vorhaben und Gefühlen dazu, die sie nicht einzuordnen versteht. Ach, es war ganz wunderbar durch ihre Augen sehen zu dürfen und man verliebt sich automatisch mit und möchte einfach mehr. Aber so einfach ist es natürlich nicht und Sharzads Kampf ist noch lange nicht vorbei. Aber ich mochte ihren Mut, ihre Art sich gegen alles zu stellen und ihre spitze Zunge, die mich oft zum Schmunzeln gebracht hatte.

Der König der Könige, oder auch Chalid, ist zu Anfang eine mysteriöse geheimnisvolle Erscheinung. Er ist in sich sehr zurückgezogen, wirkt extrem traurig und einsam. Auf keinen Fall wie ein Monster, sondern wie jemand der große Sorgen und Lasten auf seinen Schultern trägt. Er ist jemand, der gern alles mit sich selbst ausmachen möchte, und kämpft innerlich mit seinen Dämonen. Dass er sich ausgerechnet in eine Frau verliebt, die ihn mit hasserfüllten Augen anblickt, ist ihm selbst ein Rätsel, aber er kann dieser Versuchung einfach nicht wiederstehen. Ich muss ja leider gestehen, dass ich für Männer mit großen Herzen und ewiger Pein, eine Schwäche habe und Chalid ist dazu auch noch ein Romantiker, was habe ich mit ihn also mitgelitten und statt, seinem Tode herbei zusehen, wollte ich ihn in die Arme schließen.

Renée Ahdieh hat wirklich was anderes aus der Ursprungsgeschichte gemacht. Ihre Sharzad erzählt zwar auch Märchen, aber wir erleben diese nicht mit, sondern nur als Begebenheit und zum Zweck des Folgenden. Bei ihr steht ganz klar im Vordergrund eine Liebesgeschichte, im Prinzip hat sie die Rahmenbedienungen getauscht, während bei 1001 Nacht nur die Geschichten im Vordergrund standen und die Liebesgeschichte nur den Rahmen dafür gab, ist es jetzt die Liebe von Chalid und Sharzad, die uns gefangen hält und der wir folgen. Ich hatte es ehrlich nicht erwartet, aber ich bin, verzaubert wurden und möchte mehr, mehr von dieser Welt und mehr von diesem Paar, denn der Schluss war ein absoluter Cliffhänger und ich glaube, mit dem nächsten Band geht es erst richtig los. Ich muss den haben, unbedingt, SOFORT!
 
Henry und ich sind verliebt, mehr müssen wir nicht sagen, volle Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:

Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, Schuhe, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Mit Zorn und Morgenröte legt sie ihren ersten Roman vor, zu dem es eine Fortsetzung geben wird, an dem die Autorin gerade arbeitet.
 

Vielen lieben Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

Donnerstag, 11. Februar 2016

Rezension: Brandon Sanderson * Der Rithmatist


Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Heyne fliegt
ISBN-13:
978-3453269866
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1. Teil 
Erscheinungsdatum: Juli 2015
Übersetzer: Jürgen Langowski


Leseprobe? Kaufen?


Inhalt:
Joel ist der Sohn des verstorbenen Kreidemachers und wünscht sich nichts sehnlichster, als ein Rithmatist zu sein. Rithmatisten sind eine Art Magier, die ihren gezeichneten Kreidefiguren Leben einhauchen und so gegen Feinde kämpfen zu können. So allerdings muss Joel die Schulbank als normaler Schüler drücken und kann nur sehnsüchtig den magischen weiß Gekleideten hinterschauen. Allerdings schleicht er sich gern als Kurier in die Klassen und hört den rithmantischen Lehren zu. Bis eines Tages die Armedius-Akademie kopfsteht, weil ein paar Schüler unter mysteriösen Umständen verschwunden sind. Joel fängt an zu schnüffeln und ermittelt so in einer Welt, in der er nichts zu suchen hat. Hilfe bekommt er dabei von ungeahnter Seite, denn Melody ist nicht nur nervig, sondern auch hilfreich. Kann er dem Geschehen auf den Grund gehen? Was wird er aufdecken? Ist Joel vielleicht doch ein Rithmantist? Und kann er sich diesem Schicksal stellen?

Meinung:
Zaubern, wer möchte nicht wahnsinnig gern zaubern können! Ich auf jeden Fall, und als ich den Klappentext zum Buch gelesen hatte, dachte ich nur, Joel möchte das auch, mal sehen, wie er es schafft. Außerdem kenne ich noch nichts von diesem Autor und da fängt man doch gleich am besten mit etwas Magischem an.

Brandon Sanderson kann auf jeden Fall eins, verdammt gut erzählen, er führt einem leicht und unkompliziert in die Welt der Rithmantik ein und durch seine bildhafte Sprache wird alles zum Leben erweckt. So kann man förmlich sehen, wie altehrwürdig die Akademie aussieht, wie die Schuluniformen der magischen Schüler in Weiß erstrahlen und wie schnell solche Kreidlinge auf einen zulaufen können. Dass die Geschichte für jüngere Leser gedacht ist, ist spürbar, macht aber dem Lesevergnügen und der Entdeckungsreise gar nix aus. Ganz im Gegenteil, man lässt sich auf diese Welt ein, mit ihren Vereinigten Inseln, ihren darüber verstreuten Akademien, wo die Rithmantisten ausgebildet werden, um später auf Nebrask in den Krieg gegen Kreidlinge ziehen zu müssen. Der Autor schafft etwas ganz Neues und überaus interessantes und verstrickt uns beim Lesen immer mehr in seine Geschichte und seinem Können.

Dabei schafft er einen ganz besonderen Helden, nämlich Joel, mit ihm kann sich der Leser ganz wunderbar identifizieren, denn er hat nichts Magisches an sich und möchte doch so gern dazugehören. Durch den Tod des Vaters und dessen ausgezeichneten Ruf, bekommt er ein Stipendium und darf an der Eliteschule bleiben. So nutzt er jede Gelegenheit um seinen Traum nahe zu sein und geht gern dafür auch mal ein Risiko ein. Alles, was er über die Rithmantisten erfährt, saugt er förmlich in sich auf, was manchen magischen Schüler anödet, begeistert ihn und so mutiert er zu einem Spezialisten der ganz besonderen Art, nur leider bekommt es keiner mit, da er ja in dieser Welt nichts zu suchen hat. Aber was nutzt in dieses ganze Wissen, wenn seine Kreidelinien nicht zum Leben erwecken?
Aber dann verschwinden Schüler und Joel nimmt sich den Nachforschungen mit Professor Finch an und so zeigt sich, das mehr in Joel steckt, als ein einfacher Schüler.

Der Rithmatist ist mal etwas ganz anderes und macht richtig Spaß zu lesen, auch wenn hier nicht so viele Action geladene Szenen zu finden sind und vieles erst erklärt werden muss, wird es nicht langweilig, oder uninteressant, man möchte einfach mehr über diese Welt wissen und wie alles funktioniert. Dabei bekommen die Beschreibungen noch einen ganz tollen Zusatz, denn es gibt Illustrationen im Buch, die alles noch besser abrunden und die Schlüsselszenen im Kopf noch klarer ablaufen lassen. Joel bleibt zudem nicht der Einzige liebenswerte Buchcharakter und ich glaube, wir können uns da noch auf einiges freuen, denn das hier ist erst der Anfang und endet mit einer Wahnsinnsaussicht. Ab jetzt werde ich Kreidebilder auf der Straße mit ganz anderen Augen sehen und ihr?

Henry und ich fanden diesen Auftakt in einer komplett anderen Fantasywelt gut gelungen und vergeben vier Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman »Elantris« avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen Jugendbüchern um den jungen Helden Alcatraz und seiner großen Saga um die »Kinder des Nebels« gilt der junge Autor auch in Deutschland als einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans großen Fantasy-Zyklus »Das Rad der Zeit« fortzuschreiben, und sein nächster Roman »Sturmklänge« erscheint bei Heyne. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.

Quelle: Heyne fliegt


Vielen lieben Dank an den Heyne fliegt Verlag für dieses Rezensionsexemplar.