Samstag, 16. Juli 2016

Rezension: Grégoire Delacourt * Die vier Jahreszeiten des Sommers


Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Atlantik 
ISBN-13:
978-3455600414
Preis: 18,00 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Juli 2016
Übersetzer: Claudia Steinitz 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Der Sommer ist da und jeder freut sich auf den Urlaub, endlich ans Meer und die Sonne genießen. So fährt jeder der vier Paare nach Le Touquet, um die Liebe zu finden, zu suchen, für ewig zu erhalten oder neu zu entdecken. Jeder hängt seinem Schicksal nach, jeder möchte die Liebe leben und alle steuern auf das große Fest zum französischen Nationalfeiertag zu. Was wird dort passieren? Wie sind die vier Paare miteinander verbunden? Und welche Facette der Liebe wird jeder erleben?

Meinung:
Ach die Franzosen und die Liebe, wer könnte besser über die Liebe schreiben als sie. Grégoire Delacourt beweist mit seinem Buch, das er die Vielschichtigkeit der Liebe sehr gut versteht und sie in diesem Buch wunderbar wiedergeben kann. So ist dieses kleine bezaubernde Buch mein Erstes von diesem Autor und es ist ein wahres Sommerbuch mit literarischer Raffinesse.

Sein erster Abschnitt widmet sich der ersten großen Liebe, der junge Louis ist in die hübsche Victoria verliebt. Dieses 13-jährige Mädchen erwacht in ihren Sommer zur jungen Frau und merkt, dass sie nicht nur ihrem besten Freund den Kopf verdrehen kann, sondern auch anderen. Hier erlebt Louis die böse Seite der Liebe, nämlich den Liebeskummer, allerdings, gibt er auch nie auf. Wird seine Hartnäckigkeit belohnt?

Im zweiten Abschnitt lernen wir eine Frau Mitte dreißig kennen, sie hat über all die Jahre ihrer Jugendliebe Romain nachgetrauert und dies hat ihre späteren Beziehungen sehr beeinflusst. Nun ist sie Mutter und allein und möchte, einmal noch an den Ort der unbeschwerten Liebe zurückkehren. Dort begegnet sie durch Zufall Romain wieder, aber kann es noch so sein wie früher? Hat sich nicht ihr Leben und ihre Einstellung zur Liebe geändert?

Das dritte Paar ist schon lange verheiratet, jetzt sind die Kinder aus dem Haus und nur noch sie sind übrig. Es fühlt sich komisch an, wie zusammen, aber doch allein. Monique wird von ihrem Mann nicht mehr wahrgenommen und das schmerzt, so kommt sie an einen Punkt, wo beide einen Pakt eingehen und Monique allein nach Le Touquet fährt, um ihre Chancen beim anderen Geschlecht auszuloten. Wird sie Erfolg haben? Und was ist mit den Konsequenzen und ihren Mann?

Pierre und Rose haben den Krieg zusammen überlebt und das, hat sie ein Leben lang zusammengehalten. Es war nicht Liebe am Anfang, es war mehr, es war zusammen zu überleben und nun haben sie ihren fünfzigsten Hochzeitstag erlebt. Aber das Leben hat sie auch gezeichnet und so sind sie an den Ort gefahren, der ihnen viel bedeutet um ihre letzte Entscheidung umzusetzen. Was haben sie vor?

Diese vier Geschichten bilden ein großes Ganzes, denn der Autor verwebt sie alle miteinander und jeder taucht bei jeden irgendwie auf. Er lässt uns die ganzen Farben und Facetten der Liebe durchlaufen und so erleben wir ein Kaleidoskop aus hoffen, verzweifeln, neu entdecken und die wahre einzige Liebe leben. Dazu untermalt er alles mit französischen Liedern, jeder hört einen Song, lässt diesen Text für sich Revue passieren und seinen Gedanken nachhängen. Außerdem bedient er sich der Sprache der Blumen und verwendet derer Bedeutung, wenn das Mal keine romantischen Gefühle auslöst.

Grégoire Delacourt hat mich mit in den Urlaub genommen, ich konnte durch seine Paare das Meer rauschen hören, den Sand, zwischen meinen Zehen spüren und das Salz, auf meinen Lippen schmecken. Außerdem habe ich zu Chanson gesummt und mich danach gesehnt, selber mit dem Mann meines Lebens, durch die Dünen zu spazieren und die Lebens- und Liebesgeschichten der anderen Urlauber zu beobachten. Eine ganz wunderbare Atmosphäre hat der Autor geschaffen. Außerdem beschreibt Monsieur Delacourt alles sehr sensibel und rührend, so konnte man den Schmerz verstehen, den Frust des Verschmähten, die Lust des Augenblickes und die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit. Dieses Buch ist eine Hommage an die Liebe, ob es nun gut endet oder nicht, jeder muss seine suchen und finden und hier hat man, das perfekte Buch für den Strandurlaub, ob vor Ort oder im Kopf.

Henry und ich fanden die Geschichte einfach wunderbar verwoben und vergeben die vollen Bücherpunkte:
 
___________________________________________________________________________  
Über den Autor:   

wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren. Sein Roman Alle meine Wünsche ist in Deutschland und Frankreich ein gefeierter Bestseller und erschien in sechzehn Ländern. Wir sahen nur das Glück ist sein vierter Roman.
 
Quelle: Atlantik Verlag


Vielen lieben Dank an den Atlantik Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

4 Kommentare:

  1. Yum tuv, Inga.
    Ah...l'amour! Eine wunderdurchwirkte Eigenheit des Menschen; obschon in der puren Leidenschaft darin auch der Quell für's Unglück verborgen sein kann. Gut, weniger der Liebeskummer - der gehört mit zum erwachsen werden. Aber alles andere, was darüber hinaus zu verletzen weiß.
    Offensichtlich beschäftigt sich gleich der erste Erzählstrang mit den Wagnissen der jungen Liebe. Solche Lektüre kann wie ein Jungbrunnen wirken. ;-)

    Zeit verändert eine Liebe & nicht selten erkennen wir, daß wir dem Phantom einer alten Liebe anhängen. Wie ein Film, den wir nach unzähligen Jahren wieder sehen, der allerdings seinen Reiz des Besonderen (aus der Erinnerung heraus) eindeutig verloren hat.
    Die Essenz wohl der zweiten Story.

    Wenn sich im Eheleben scheinbar ein nicht ignorierbares Loch auftut - auf in das Experiment eines Abenteuers?! Vermutlich ist es die Einsicht in die eigene Endlichkeit, die langjährige Paare (nachdem die Kinder nicht mehr den Takt bestimmen)zu Ausreißversuchen animiert. Bin ich noch attraktiv? scheint plötzlich eine drängende Frage zu werden.
    Manchmal trifft die Ernüchterung voll ins Schwarze...Story 3.

    "Ausklang" erscheint mir ein Tenor für die Geschichte um Pierre & Rose zu sein; verbunden durch die Kraft eines gemeinsam durchlebten Schicksals. Und hier sind wir nahe an der Unsterblichkeit.

    Geschichten von Leichtfüßigkeit & Schwere, wie geschaffen dafür im Atlantik-Verlag auf Deutsch veröffentlicht zu werden.

    Henry gibt sich davon mondän entzückt!

    Ein wenig spät heute, aber seit Freitag trafen sich die Star Wars-Fans in London & von dem Con wurde einiges an Material ins Net gestellt. Zwar war nur den Anwesenden der neue 'Rogue One'-Trailer vergönnt - allerdings, die verfügbare Featurette haut auch ordentlich in die Klaviatur. :-D
    "May the force be with us." (Jyn Erzo)

    bonté

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Servus Robert,

      mein Gott, was für ein Kommentar! Wie soll ich dem gerecht werden ;-)

      Du weiß die besten Geschichten schreibt nun Mal die Liebe, was wären die Klassiker ohne die Liebe und es gibt darüber ja auch so viel zu berichten. Und die Franzosen können ja die Facetten ganz wunderbar wieder spiegeln. Übrigens hast du es wieder wunderbar in Worte gefasst... ich liebe es ;-)

      Henry hat doch einen guten Job gemacht und es sei dir verziehen ...lach... Wer könnte da schon seine Zeit mit Blogs verschwenden, wenn solche Ereignisse kommen!

      Möge die Macht mit dir sein.
      Inga

      Löschen
  2. Das Buch ist gleich mal auf meine Wunschliste gewandert! =)
    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Martina,

      das freut mich diebisch ...hihi... ganz viel Genuss beim Lesen :-)

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

      Löschen

Mit dem Absenden deines Kommentars bstätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datentschutzerklärung von Google gelesen und akzeptiert hast.